Mathematik im Kindergarten-Alltag

Mathematik im Familienzentrum Sternschnuppe

„Mathematik ist überall“

Im Rahmen der ganzheitlichen Förderung von Kindern und der Erfüllung der Bildungsvereinbarung NRW, gehört die Entwicklung und Förderung des mathematischen Verständnisses bei Kindern, zu den wichtigsten Bildungsaufgaben der Einrichtung.

Hierbei geht es nicht um die Vermittlung von Inhalten der Schulmathematik sondern darum, für Kinder mathematische Zusammenhänge durch „GREIFEN – BEGREIFBAR“ zu machen.

Piaget (Kinderarzt, Psychologe und Philosoph) beschrieb in einer der drei Stufen der Intelligenzentwicklung, das präoperative Stadium (ca. 2 – 6 Jahre):
„Das Denken ist stark an konkrete Handlungen und unmittelbare Anschauung gebunden. Die Ordnung rein in Gedanken gelingt meist noch nicht. Das Kind ist auch noch nicht in der Lage, eine vollzogene Handlung in Gedanken umzukehren.“

Diese Aussage bedeutet für die praktische pädagogische Arbeit, dass Kinder ein großes Angebot an Materialien für aktives Forschen, Entdecken und Experimentieren benötigen um eigene Wege mathematischer Sachverhalte zu erforschen und Probleme mithilfe der Mathematik zu lösen.

Mathematik im Kindergarten-Alltag:
Im Kindergartenalltag gibt es viele Anlässe, die Erzieherinnen nutzen um mathematische Zusammenhänge begreifbar zu machen. So zum Beispiel im Morgenkreis beim Zählen der anwesenden Kinder durch Kinder, beim Verteilen von Besteck und Geschirr zum Frühstück und zum Mittagessen, beim selbstständigen portionieren von Lebensmitteln, beim Spielen und Aufräumen, bei Geburtstagsfeiern, in Liedern und Fingerspielen, durch Beschriftung (z.B. Treppenstufen sind mit Zahlen versehen). Erzieherinnen schaffen Anlässe.
Beispiel beim Tischdecken: Erz:“Es sind heute 15 Kinder zum Mittagessen da, wir haben aber nur noch 10 Gabeln in der Gruppe. Wie viele Gabeln müssen wir denn jetzt noch aus der Küche holen?“

Spielmaterial/Spielanregungen:
Durch besondere Spielmaterialien, die Kindern immer zur Verfügung stehen, kann das mathematische Verständnis gefördert werden.
In Anlehnung an die Lehren des Pädagogen Friedrich Fröbel, “Ich muss ein Kind zum exakten Beobachten führen. Es braucht dafür spielerisch - mathematische Bildung,“
und die Ideen von Nancy Hoenisch und Elisabeth Niggemeyer „Mathekings - Junge Kinder fassen Mathematik an“, bieten wir den Kindern eine Vielzahl an Materialien zum Experimentieren zu bestimmten Themenschwerpunkten an:
• Sortieren und Klassifizieren – Was ist gleich, was unterscheidet sich voneinander, sortieren nach Eigenschaften, entgegengesetzte Gegenstände finden und vergleichen
(z.B. Kisten mit Knöpfen, Deckeln, Stäben, Perlen, Wäscheklammern, Formen und anderen Materialien)
• Muster
(Muster malen, legen, klatschen, mit unterschiedlichen Materialien gestalten)
• Zahlen als Material zum Legen und Gestalten, Beschriftung mit Zahlen, Zahlenspiele, Uhrzeit und Zeiträume, Zahlenmengen erfassen, Zahlenmatten, Magnetzahlen
• Raum und Geometrie
Geometrische Grundformen und ihre Eigenschaften unterscheiden und sie in der Umwelt wiedererkennen, geometrische Legeplättchen in unterschiedlichen Farben, Steckspiele und Materialien nach Fröbel, konstruieren mit Bauklötzen, nachbauen von Formenvorlagen, Raum-Lage-Beziehungen erfahren, was ist drüber-was ist drunter….
• Messen, Wiegen und Vergleichen
Zollstöcke, Maßbänder, Uhren, Sanduhren, Personenwaagen, Kleine Waagen zu Vergleichen von Gewichten, unterschiedliche Materialien die verglichen werden können (Bohnen, Sand, Kies, Zeit, Geld etc.), Wasserspiele mit Messbechern und unterschiedlichen Behältern , Ordnungssysteme kennen lernen

Mathematik in der Bewegungserziehung/musikalischen Früherziehung:
Die Vermittlung und Förderung des mathematischen Verständnisses wird ebenfalls in der Bewegungserziehung und bei der musikalischen Früherziehung berücksichtigt. Die Rhythmik spielt hierbei eine große Rolle. z.B. das rhythmische Klatschen als Liedbegleitung (in Rhythmen, laut, leise, schnell, langsam). Bewegungsspiele, aber auch Materialien zum Balancieren, das Gleichgewicht halten, wippen („…wer ist schwerer…“) fördern die Auseinandersetzung mit mathematischen Grundsätzen.

Aufgabe der Erzieherinnen in der Interaktion:
In vielen Bereichen unserer täglichen pädagogischen Arbeit, finden sich Fördermöglichkeiten zur Bildung eines mathematischen Verständnisses bei Kindern. Sie erleben, dass Mathematik viel mit unserer Lebenswelt zu tun hat und die alltäglichen Probleme mithilfe der Mathematik gelöst werden können. Das Interesse an mathematischer Bildung wird von Erzieherinnen unterstützt. Sie schaffen Anlässe zur Auseinandersetzung mit der Mathematik und greifen Ideen der Kinder auf.
Die Kinder sollen sich, wie in allen anderen Bereichen auch, als kleine Forscher und Entdecker ausleben und möglichst vielfältige Erfahrungen machen können.


„Die Natur spricht die Sprache der Mathematik: Die Buchstaben dieser Sprache sind Dreiecke, Kreise und andere mathematische Figuren“

„Wer die Geometrie begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen“

Galileo Galilei

 

 

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